Montag, 23. September 2013

TV: Party Down


In „Party Down“ dreht sich alles um eine Firma, die kleinere Veranstaltungen organisiert. Deren Angestellte betrachten ihren Job jedoch nur als trostlose Gehaltsmaschine, wollen sie doch alle im Entertainment-Business von Los Angeles Fuß fassen.

Jede Episode folgt dem gleichen Prinzip: Die Figuren befinden sich am Arbeitsplatz auf der Party und der Zuschauer begleitet ihren Arbeitsalltag inklusive Vor- und Nachbereitung, aber immer am Veranstaltungsort. Während der Arbeit unterhalten sich die Mitarbeiter (in meist gleichen Konstellationen) miteinander und es kommt zusätzlich zur Interaktion mit den Gästen. – Der Motor dieser Comedy-Serie ist äußerst simpel.
Die Partys sind halbwegs kurios, so organisiert die Firma etwa eine After-Party für eine Porno-Award-Show, eine Singlebörse inklusive Sex-Seminar für Senioren oder ein Clubtreffen für junge US-Konservative. Leider generiert das Drehbuch nur sehr wenig Witz aus dem Konzept, stattdessen ist der Humor unglaublich trocken.
Die gesamte Serie durchzieht eine verschlafene und dröge Stimmung. So werden etwa die Partys von den Figuren immer als wertlos dargestellt. Keiner der Mitarbeiter hat echtes Interesse an seinem Job, stattdessen kommentieren sie die Situationen sarkastisch und sprechen enttäuscht von ihrem großen Traum. Untereinander sind die Mitarbeiter nicht viel freundlicher, die Stimmung ist noch geknickter als Charlie Browns „Depressionshaltung“ mit den hängenden Schultern.
Wie schon bei The Office stellt sich auch bei dieser Arbeitsplatzkomödie die eingeschränkte Kulisse als großes Hindernis heraus. Dadurch entsteht nicht nur Monotonie bei den Mitarbeitern, sondern auch beim Zuschauer. Noch dazu betrachten wir die Figuren immer bei den gleichen Tätigkeiten: An der Bar, beim Snacks verteilen oder beim leichten Disput in der Küche.
Die wenigen Pointen in den Dialogen werden durch die ständigen „fuck“- und „fucking“-Ausdrücke gänzlich eliminiert, als seien diese ein adäquater Ersatz für Humor. Die Schauspieler verstehen sowieso wenig von humorvollem Vortrag und Timing, stattdessen gehen sie in der Tristesse ihrer Charaktere auf. Wenn überhaupt Lacher entstehen, dann durch peinliche Missgeschicke. Die Gag-Dichte ist somit eher gering, auch wenn man einige Male pro Episode lachen kann.

Als Liebhaber von leichtherzigen und mitfühlenden Komödien ist Party Down leider nichts für mich. Freunde von The Office und anderen Comedy-Serien mit eigentlich unangenehmen Umgebungen sollten aber mal einen Blick riskieren.

4.5/10

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